Michael Diers 259 x Condors "Die Spinne"

 

 

Ein paar Worte vorweg!

Viele Comicleser handeln beim Kauf ihrer Lektüre oft intuitiv und unüberlegt. Dass solche unüberlegten und spontanen Aktionen weitreichende Konsequenzen haben könnten, das hatte ich im Herbst 2007 natürlich noch nicht ahnen können, als ich bei Ebay auf „bieten“ drückte und, ohne es wirklich zu wollen, plötzlich der Eigentümer von -259- Spinneheften aus dem Condor-Verlag wurde. Gut eine Woche später hatte ich das schwere Paket bei mir liegen und öffnete es unter den missmutigen Blicken meiner Freundin. Was ich damit auch noch wollte? Ich hätte doch schon so viele Comics, sagte sie. Wo sollten die denn noch hingestellt werden? Meine Sammlung platze eh schon aus allen Nähten. Da mir eine passende Antwort nicht einfiel, schwieg ich zunächst. Sollte ich ihr sagen, dass ich gerne wissen wollte, wie es tief in den 80ern mit der Spinne weitergegangen ist, weil die Williams-Hefte und der Paninischuber nur bis zur Nummer #149 gingen und mir die gesamte Zeit bis Panini 1997 fehlte? Das hätte die eh nicht verstanden oder verstehen wollen…

Meine Anfangseuphorie wurde dann weiter gebremst, als ich die ersten flüchtigen Blicke in die Hefte warf. Knallbunte Farben und, vorsichtig ausgedrückt, recht bescheidene Zeichnungen dominierten besonders die Zweitgeschichten und auch die Hauptstorys konnten mich nicht so richtig begeistern. Also legte ich die Hefte erst einmal beiseite. Ein Sportunfall mit einer anschließenden sechswöchigen Arbeitsunfähigkeit hatte einen weiteren Abfall meiner Motivation zur Folge. Da wollte ich meine ganzen Comics, die ich besaß, in einer Liste erfassen. Bei den besagten -259- Spinneheften wollte ich zusätzlich noch die US-Originalausgaben in meine Liste einpflegen, um eine bessere Übersicht zu haben. Mit dieser Entscheidung begannen dann meine Probleme. Die Sammlung bestand aus Erstauflagen, Zweitauflagen und Heften aus Sammelbänden. Dummerweise waren Nummerierungen der Erst- und Zweitauflagen verschieden. Es hatte zum Beispiel die Nummer #31 der Zweitauflage eine andere Story als Nummer #31 aus der Erstauflage zum Inhalt. Daher bekam ich es ohne meine Vorkenntnisse einfach nicht gebacken, hier eine Ordnung hineinzubekommen. Ferner war oftmals das Impressum einer Nummer einfach aus der Vornummer übernommen worden, so dass hier dieselben US-Nummern als Originalstorys in verschiedenen Heften ausgewiesen wurden, was für noch mehr Verwirrung sorgte und eine Ordnung unmöglich machte. Erst durch Hilfe von Maxithecats Homepage war es mir möglich, eine Ordnung in der Liste zu schaffen und in Ruhe meine Nerven zu entspannen.

Gut zwei Monate später im Frühjahr 2008 wagte ich mich dann an den monströsen Stapel heran und las die ersten Ausgaben. Wie schon oftmals erwähnt, war ich „superheldenmäßig“ eher ein Kind der Williams-Zeit und daher mit den Condor-Heften nicht besonders vertraut. Als Condor die Veröffentlichung der Marvel-Comics hier in Deutschland übernahm, hatte ich mich schon längst dem weiblichen Geschlecht und allerhöchstens den franco-belgischen Comicalben zugewandt. Superhelden waren in den 80ern für mich dermaßen tot, dass ich damals im Leben nicht daran gedacht hätte, jemals wieder ein Spinneheft in die Hand zu nehmen.

So kam es nun einem kleinen Kulturschock gleich, die ersten Hefte zu lesen. Obwohl wider Erwarten besonders die Erstgeschichten, die „The Amazing Spider-Man“ ab der US-Nummer #150 zum Inhalt hatten, mir doch gefielen, waren das Layout, die Aufmachung und die redaktionelle Bearbeitung recht gewöhnungsbedürftig. Die Geschichten waren gekürzt, Seiten wurden vertauscht, Übersetzungen waren unglücklich und die Betreuung der Leser war auch nicht so gut, wie ich sie von Williams oder auch schon von Panini her kannte. Ich kann es mir nicht richtig erklären, warum es so war, aber trotzdem begann ich aber so langsam aber sicher die Veröffentlichungen zu mögen. Und ich las fast jede Woche zwei oder drei Hefte davon und wurde ein begeisterter Leser.

Da viele Comics ein Spiegelbild der Realwelt sind, begann jetzt auch für mich eine Zeitreise durch die gesellschaftlichen, kulturellen und technischen Entwicklungen der 80er und 90er Jahre. Ich durchlebte wieder die Discowelle, das Skateboard-Fieber, das Star Trek- und Star Wars Fieber, die ersten grobschlächtigen PCs hielten ihren Einzug in der Helden- und Schurkenwelt. MJ telefonierte eines Tages sogar mit ihrem ersten schnurlosen Telefon in der Größe eines Oberschenkelknochens. Das sind alles Dinge, an die ich mich auch wieder erinnerte und die mir den Spaß an den Comics vergrößerten. Auch die bösen 90er mit einer neuen Brutalität sollen nicht unerwähnt bleiben. Sowohl Spidey, als auch ihre Gegner wurden immer brutaler und erbarmungsloser in ihren Mitteln, was mir im Nachhinein allerdings nicht sonderlich gefiel. Die Spinne als „Brutalo“, dafür waren meine Synapsen nicht so richtig verstöpselt.

Grundsätzlich kann man aber nicht davon sprechen, dass die Spinnestorys der 80er besser waren als die der 90er oder umgedreht. Wie Intervalle gaben sich gute und schlechte Geschichten abwechselnd die Hand. Nicht einmal so richtig an Autoren und Zeichner konnte ich die Qualität festmachen. Es gibt sicher Autoren, die bessere Storys schreiben und Autoren, die schlechtere Storys schreiben. Aber sogar Danny O´Neil hat neben vielen guten Storys auch einige Ausreißer nach unten dabei. Sicher kann ich nur sagen, dass mir die dunkle Zeit der skrupellosen Gegner und der wütenden Spinne ab so etwa 1994 nicht mehr ganz so gefiel.

Um 2007 kam ich auch erstmals mit Gerald Berse, dem Betreiber der Webseite „Unofficial Handbook of Marvel Comics Creators (UHBMCC) German Edition“ (www.maxithecat.de) über das Forum des Deutschen Comicguides in Kontakt und es entstand gemeinsam mit Daniel Wamsler („Nuff“/ jakubkurtzberg) die Idee, zu jedem gelesenen Heft eine Inhaltsangabe und ein paar kleine persönliche Bemerkungen zu schreiben. Maxi stellte mir dazu seine Daten als Textdatei zur Verfügung, die schließlich das Grundgerüst für meine Reviews bildeten, das bis zur Nummer #259 halten sollte. Im Gegenzug konnte er die Inhalte dann in seiner Seite einpflegen.

Inhaltsangabe Buch 1

- Seite 3: Vorwort von Michael Diers

- Seite 5: Einleitung Spider-Man bei Condor von Daniel Wamsler

- Seite 13: Auflistung Die Spinne Magazin von Michael Diers

- Seite 60: Der Bestrafer darf nur im Sonderheft bestrafen! von Michael Diers

- Seite 68: Die Spinne 51 ½ von Panini von Marc Böthig

- Seite 142: Claus D Scholz über seine Arbeit als Coverzeichner beim Condor Verlag Interview von Michael Diers

- Seite 146: Meine Galerie der schönsten Hommagen von Michael Diers

- Seite 155: Ein paar persönliche Worte

- Seite 156: Ausblick auf Band 2

Hier noch eine Vorschau auf Buch II.

 

 

   

Inhaltsangabe Buch 2

- Seite 3: Vorwort von Michael Diers

- Seite 5: Auflistung Die Spinne Magazin (ab #127) von Michael Diers

- Seite 41: Portrait Charles Vess von Michael Diers

- Seite 56: Marvel-Comic-Übersetzer Michael Nagula von Michael Diers

- Seite 64: Todd McFarlane und die Sache mit dem Kater von Michael Diers

- Seite 80: Kurzportrait Sandy Plunkett von Michael Diers

- Seite 134: Peter Parker und ich... und die Frauen! von Michael Diers

- Seite 151: Miron Seffzek–Gestalter diverser Comic-Seiten Interview von Gerald Berse

- Seite 154: Die Wurst hat zwei Enden - Ein Leben mit Comics von Michael Diers

- Seite 158: Coverzeichner Dennis "Bouncie" Schattauer

- Seite 159: Die Spinne - „Gelesen“ von michidiers von Gerald Berse

- Seite 160: Die Neuzeit der Sekundär-Literatur wird eingeläutet! von Michael Becker

Wir wünschen allen Lesern ein paar vergnügliche Stunden!

Michael Diers

   

 

Hier noch ein paar Links:

 

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          Wenn ihr Anmerkungen habt, dann schreibt an : michidiers66@aol.com



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